Dillenburger Badmintonspieler gehen Bewerbung für Talentnest des Deutschen Badminton-Verbandes an
Mit einem ehrgeizigen Ziel kommen die Dillenburger Badmintonspielerinnen und Spieler aus der Sommerpause zurück, denn man hat sich die Zertifizierung zum Talentnest des Deutschen Badminton-Verbandes (DBV) auf die Fahne geschrieben. Gerade nach der Lockdown-bedingten langen Zwangspause zwischen November und Juni und dem einhergehenden Mitgliederschwund, der Not gerade jetzt wieder Kindern und Jugendlichen ein sportliches Angebot zu machen und die Lust und Freude auf Bewegung zu wecken, haben die Abteilungsverantwortlichen dazu gebracht, nicht nur den Blick nach vorne zu richten, sondern neue Wege zu bestreiten.
Für die Auszeichnung des DBV für die Kinderförderung sind allerdings noch einige „Hausaufgaben“ zu erledigen. Den ersten Schritt hat man indirekt bereits vor einigen Jahren mit der Verpflichtung des A-Trainers Roman Birkholz gemacht, der donnerstags das Fördertraining für Anfänger/Fortgeschrittene und Wettkampfspieler leitet. Da er gleichzeitig die Ausbildung zum „Talentscout“ besitzt, ist damit gewissermaßen das fachliche bzw. operative Know-How für ein Talentnest vorhanden.
Der Weg zum Talentnest beinhaltet neben dem Absolvieren der Talentscout-Ausbildung die Erstellung einer Projektkonzeption, Schulschnuppereinheiten sowie für eine erste Förderphase das Anfängertraining. Die Konzepterstellung ist derzeit in der Ausarbeitung, Zusammenarbeit mit Schulen sowie das Anfängertraining im Rahmen des normalen sportlichen Angebots der Badminton-Abteilung gibt es bereit.
Mit diesen vier Zutaten – fachlich durch die Talentscout-Ausbildung, durch das Konzept inhaltlich einer Idee folgend sowie der Kooperation mit Schulen und geeignetem Trainingsangebot im Verein – kann man bereits als Talentnest arbeiten. Im zweiten Abschnitt gilt es dann, die entwickelten Strukturen weiter zu etablieren und damit aktiv die Talentsichtung zu betreiben.
Ist man dann ein offiziell vom DBV zertifiziertes Talentnest, gilt es folgenden Weg zu gehen. Durch Fördertraining die Talente der (gesichteten) Kinder weiter zum Vorschein kommen zu lassen und diese möglichst auch an die regionale Förderung zu übergeben, beispielsweise an das Kadertraining des Badminton-Bezirkes Wetzlar, das als Talent-Stützpunkt dient. Auch formale Ziele wie die ständige Weiterentwicklung der Strukturen, des Trainings und der Ziele bei den Jüngsten gehören dazu, so dass das Konzept von Ausbildung und Förderung ständig auf dem Prüfstand zu stehen hat.
Da nicht alle Kinder Olympia-Sieger werden können und die Ausbildung auch nicht ausschließlich für einen Verband, sondern letztlich auch innerhalb des Vereins bzw. der Abteilung Badminton stattfindet, ist auch für die weitere Begleitung der Talentnest-Kinder über das Kernalter der Talentnestförderung (6-10 Jahre) hinaus gesorgt und eines der Kerninteressen, den eigenen Nachwuchs damit „heranzuzüchten“.
Im September sollen die Bewerbungsunterlagen dem DBV zugehen, anschließend heißt es gespanntes Warten, ob die bisherigen Maßnahmen, gerade im schulischen Bereich, bereits Anerkennung finden können. Durch den Corona-bedingten Ausfall von Training von Präsenzunterricht, haben zuletzt leider auch die ursprünglich bereits bestehenden Kooperationsangebote nicht stattfinden können. Zeigt sich der DBV hier kulant, könnte es im Herbst sehr schnell mit der Zertifizierung gehen, andernfalls heißt es ein Jahr lang „weiterarbeiten“ und die dann wiederauflebenden Schulangebote als Referenz nutzen, den Weg hin zum Talentnest zu vollenden.